Der Schnee ist geschmolzen, die Sonne zeigt sich wieder – und wir sind immer noch da!
Für die meisten Menschen war 2020 in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Das Projekt hatte insgesamt ein gutes Jahr und wir hatten uns für den Winter jede Menge vorgenommen doch leider musste Vieles wegen Corona abgesagt werden.
Dinge, zu denen wir nicht gekommen sind:
• Wir wollten in der Weihnachtszeit Teil des Leisniger Adventskalender sein und Weihnachtslieder im Bahnhof singen, aber das konnte nicht stattfinden.
• Wir hatten ein großes, internationales Folk-Treffen für Silvester geplant…
• Wir hatten Veranstaltungen, Kurse und Konzerte für 2021 geplant, aber viele Veranstaltungen sind bereits abgesagt worden und andere sind ungewiss.
Trotz dieser Rückschläge und Enttäuschungen haben wir beschlossen, die Zeit so produktiv wie möglich zu nutzen.
Hier sind einige Dinge, die wir tun konnten:
• Das Team hat sich in großem Detail mit der finanziellen Situation des Projekts auseinandergesetzt.
• Wir haben viele Fördermöglichkeiten recherchiert und auch beantragt.
• Ali ist unser Held der Stunde. Er arbeitet neben seinem Job als Architekt noch Tag und Nacht an der Bauplanung und Renovierung des Bahnhofs, damit wir noch dieses Jahr beginnen können.
• Wir haben Pläne für zukünftige Konzerte und andere kulturelle Aktivitäten geschmiedet und hoffen, dass alles wie wir uns das wünschen stattfinden kann.
• Wir haben auch Zeit damit verbracht, uns mit anderen wunderbaren Menschen und Projekten in Sachsen zu verbinden, einschließlich der tollen Leute von „Roots & Sprouts“, einem Leipziger Verein. Sobald es möglich ist, freuen wir uns darauf, gemeinsam mit ihnen Veranstaltungen zu koordinieren.
• Wir hatten auch viel Zeit, um als Team zu wachsen und gemeinsam Musik zu machen.
Eisbären und Pinguine
Es wurde sehr kalt im Winter mit einem Tiefstwert von -17°C. In den meisten Bereichen des Bahnhofs herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt und an den Türklinken bildete sich Eiszapfen. Wir fingen an, das gesamte Erdgeschoss als „Kühlschrank“ zu bezeichnen, und schalteten unseren eigentlichen Kühlschrank ab, da wir ihn nicht brauchten! Und manchmal mussten wir unser Essen erst auftauen, bevor wir kochen konnten. Zum Glück sind die Pinguine und Eisbären nicht reingekommen um alles aufzufressen.
Der Bahnhof hat zwei funktionierende Kachelöfen, die nahe beieinander stehen, so dass wir unsere Berufe im Homeoffice in denselben drei Räumen dicht beieinander ausführen konnten. Auch eine interessante Art als Team zusammenzuwachsen….:-)
Viele Leute aus der Gemeinde schauten freundlicherweise vorbei, um zu fragen, ob es uns gut geht! Ein besonderes Dankeschön an Frau Winkler, die uns freundlicherweise Kohle für unsere Kachelöfen spendete.
Die Naturlandschaft von Leisnig ist im Sommer sowieso wunderschön und im Winter atemberaubend. In unserer Lockdown-Zeit in Leisnig haben wir die Umgebung erkundet und jeden Tag haben wir uns ein bisschen mehr verliebt.
Wir wurden auch von dem großartigen Ethno World Podcast kontaktiert und das Projekt wurde mit einem Interview einem internationalen Folk Musik Publikum vorgestellt.
IM MAI WIRD ALLES NOCH BESSER!!!
Wir alle brauchen etwas, auf das wir uns freuen können. Wir wollen das Jahr 2021 zu einem tollen Jahr machen und treffen darum die Vorbereitungen für die Eröffnung unseres Biergartens. Es wird ein offener, lebendiger Raum für alle sein, um ein Bierchen oder eine Limo zu trinken, die Sonne zu genießen und in einer freundlichen Atmosphäre die Zeit zu verbringen. Es wird auch viel Unterhaltung geben, mit kulturellen Veranstaltungen und natürlich Musik.
Uns geht es darum, Menschen zusammenzubringen, und der Biergarten war schon immer ein wichtiger Teil unseres Planes. Selbst wenn das aktuelle Zeitgeschehen uns nicht die Möglichkeit gibt, das volle Erlebnis zu genießen, hoffen wir dennoch, Ihnen Getränke zum Mitnehmen mit netter Live-Musik bieten zu können.
Weiterhin vielen Dank an alle, die mitgeholfen, mitgewirkt, unterstützt und an das Projekt gespendet haben.
Euer Bahnhofs-Team
PS: In den Tiefen des Winter-Lockdowns hatte Chris ein wenig Zeit, um eine kleine ‚Doku‘ zusammenzustellen, die einen Tag im Leben am Bahnhof zeigt. Hier könnt Ihr Euch einen Ausschnitt daraus ansehen: